DIE STADT FELTRE
Feltre ist der Hauptort der Region Feltrino und liegt in der Provinz Belluno im Westen des Piave an den Ausläufern der Dolomiten, genauer der Vette Feltrine.
Der älteste Siedlungskern der Stadt befindet sich auf den Hängen des „Colle delle Capre“ („Ziegenhügel“) und beherrscht die Stadtteile, die sich später am Fuß des Hügels entwickelten. Frühvenetischen und rätischen Ursprungs, wurde Feltria im 2. Jh. v. Chr. römisches Municipium.
Mit dem Untergang des Römischen Reichs und den Einfällen von Hunnen und Goten verarmte die Stadt und wurde mehrfach zerstört und wieder aufgebaut.
Unter der starken Bischofsmacht wurde Feltre zu einer freien Stadt, im 13. und 14. Jahrhundert wechselte die Herrschaft mehrmals, und 1404 unterwarf sich die Stadt freiwillig der Republik Venedig, um der Herrschaft der Carrara zu entgehen.
Nach dem Fall Venedigs fiel Feltre zunächst an Frankreich, später wurde es von den Österreichern besetzt und 1866 wurde die Stadt vom Königreich Italien annektiert. Feltre, das stark unter dem Ersten Weltkrieg gelitten hatte, wurde im Zweiten Weltkrieg zu einem der wichtigsten Orte des Partisanenkampfes.
Feltre wurde als Pilotstadt für das Veneto für das Projekt INTERREG Italia-Österreich „IDEE“ ausgewählt, dessen Ziel die Förderung innovativer und effizienter urbaner Energiesysteme ist. Damit wird an das frühere INTERREG-Projekt „Urban Energy Web“ angeknüpft, dessen Schwerpunkt die Entwicklung und der Aufbau eines gemeinsamen Wissens zur Eindämmung des Energieverbrauchs und zum Ausbau von erneuerbaren Energien auf städtischer Ebene war.
Weitere grundlegende Faktoren, die die Wahl von Feltre bedingt haben, sind sicherlich die offene Einstellung der Stadtverwaltung gegenüber neuen Themen und zukunftsorientierten und umweltfreundlichen Visionen (was in der Provinz Belluno ziemlich selten ist), sowie gegenüber den Problemen der Luftverschmutzung, die vor allem durch die Wohnungsheizungen entsteht.
Feltre verzeichnet ziemlich hohe (wenngleich in den letzten Jahren leicht rückläufige) Feinstaubwerte (PM 10 und PM 2,5), das größere Problem sind jedoch die Werte des von der IARC (Internationale Agentur für Krebsforschung) als für den Menschen krebserregenden Schadstoffes Benzo(a)pyren, die mehr als doppelt so hoch wie der vorgeschriebene Zielwert gemäß Legislativdekret D.lgs. 155/2010 ist (2,1 ng/m3 gegeüber 1,0 ng/m3), womit Feltre den letzten Platz im Veneto für diesen Schadstoff belegt.
Die Fallstudie der Stadt Feltre (zusammen mit Maniago in Friaul Julisch Venetien und dem Salzburger Seenland in Österreich) wird für einen konkreten Energie- (Energieeinsparung und Reduktion des Verbrauchs) und Umweltvorteil (Verbesserung der Luftqualität) genutzt werden und kann auf andere Städte im Grenzraum übertragen werden.